
Während der feierlichen Benediktion am Samstag, 15.11. sprach Abt Mauritius Wilde OSB die folgenden Dankesworte:
Lieber Bischof Stephan, lieber Mitbrüder im bischöflichen, priesterlichen und diakonalen Dienst, lieber Abtpräses Franziskus, liebe Äbte und Äbtissinnen, Prioren und Priorinnen, sehr geehrte Damen und Herren aus der Politik, liebe Mitglieder des Klosterwirtschaftsrates, lieber Freundeskreis, liebe Wohltäter, liebe Oblaten, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Angehörige der Mönche!
Im Namen der Klostergemeinschaft möchte ich allen danken, die in den letzten Jahren dafür gesorgt haben, dass die Abtei Maria Laach weitergeht. Vor allem Alt-Abt Benedikt, der sich bis heute unermüdlich für das Wohl der Abtei einsetzt. Ich danke den Prior-Administratoren der letzten Jahre: Jeder von ihnen hat einen wichtigen Beitrag geleistet, dass der Stab weitergegeben wird: P. Albert Sieger, Abt Andreas Werner und P. Petrus Nowack. Vor allem P. Petrus hat in schwierigen Zeiten als Mitbruder den Dienst des Priors verrichtet. Nicht zuletzt aber danke ich den beiden apostolischen Visitatoren, Bischof Gregor Maria Hanke und Abt Barnabas Bögle, die sich, obwohl mit ihren eigenen Aufgaben voll ausgelastet, ihre kostbare Zeit und Fürsorge für unsere Gemeinschaft investiert haben. Ich danke den Mitgliedern des Klösterlichen Wirtschaftsrates, die alles tun, damit die Abtei wieder eine nachhaltige wirtschaftliche Basis bekommt. Ich danke dem Freundeskreis, der unermüdlich die bauliche und kulturelle Substanz der Abtei unterstützt. Ich danke den Oblaten und den vielen Freunden der Abtei, die mit uns verbunden sind.
Ja, sie alle, und natürlich und vor allem die Gemeinschaft der Mönche selbst, haben durchgehalten, in schwierigen Zeiten. Benediktiner sind zäh! Sie denken und fühlen und agieren in Jahrhunderten. Aber sie sind nicht unverwundbar. Und auch nicht unbesiegbar, wie die Schließung von Klöstern auch in unserer Region zeigt. Was oder wer also hilft uns, weiterzugehen, neu anzufangen? Wer ist es, der Konstanz verleiht? Omnia in ipso constant. Alles hat in ihm, Christus, Bestand, sagt der Kolosserbrief. Wäre die Abtei Maria Laach nur das Werk ihrer Freunde, nur das Werk der Mönche, sie hätte nicht über 900 Jahrhunderte bestanden. Es ist Christus, der Bestand gibt. Wir sind hier – für ihn! Er ist hier – für uns! Wir bleiben hier, für ihn. Er bleibt hier, für uns und mit uns – wenn wir ihn lassen. Er hat diesen Ort gesegnet. Und er hat die Generationen von Mönchen gesegnet. Und die Generationen von Freunden, Mitarbeitern und Unterstützern des Klosters.
Die erste Pflicht der Mönche, ist es, zu beten, es ist ihr officium. Maria Laach ist gegründet worden, um für Pfalzgraf Heinrich II zu beten. Das ist bis heute unsere Aufgabe, für die Menschen zu beten, ja für Sie alle, die sie „in der Welt sind“. Für Sie ist es ja nicht so leicht möglich, sich 5x Mal am Tag zurückzuziehen und zu beten. Zögern Sie also nicht, uns Ihre Anliegen zu sagen oder zu schicken. Für Sie zu beten sind wir hier.
Und wir sind hier, Zeugnis abzugeben. Wir leben in einer Zeit und einer Welt, die Gott immer wieder vergisst, die zum Teil keinen Sinn mehr für ihn hat. Unser Wunsch ist es, Gott und Christus in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu hat auch Papst Leo XIV erst am Dienstag dieser Woche die Benediktinermönche in Sant’Anselmo in Rom ermutigt. Denn es ist Christus, der jeden von uns Mönchen berufen und gesandt hat. Es ist er, der zu seinen Jüngern sagte: „Ihr seid das Salz der Erde.“ Er sagte übrigens nicht: „Ihr seid die Suppe“. Nein, es kommt auf die Qualität an, nicht auf die Quantität. Lasst uns also die „Salzigkeit“ als Christen nicht verlieren, sondern sie wieder gewinnen. Denn unsere Welt hungert nach Gerechtigkeit und Frieden. Dass wir als Laacher Benediktiner und Sie alle diesen Frieden erfahren mögen, jeden Tag aufs Neue, dazu verhelfe uns Gott. Amen.
Abt Mauritius Wilde OSB
Weitere Informationen und den Mitschnitt der Abtsbenediktion finden Sie unter maria-laach.de/abtsbenediktion