Laacher Messbuch

Allerseelen

2. November 2025

Wie Jesus gestorben und auferstanden ist,
so wird Gott auch die in Jesus Entschlafenen
mit ihm vereinen.
Denn wie in Adam alle sterben,
so werden in Christus einst alle lebendig gemacht.
1 Thess 4,14; 1Kor 15,22
Oder:

Herr, gib ihnen die ewige Ruhe,
und das ewige Licht leuchte ihnen.
Vgl. 5 Esra 2,34–35 (apokr.)
Oder: :

Gott, der Jesus von den Toten auferweckt hat,
wird auch unseren sterblichen Leib lebendig machen
durch seinen Geist, der in uns wohnt.
Vgl. Röm 8,11:

Der Gräberbesuch bei den verstorbenen Angehörigen gehört seit Kindertagen zu meinen tiefen Erfahrungen. Konkret, wie Kinder fragen, interessierte es mich immer wieder, wo meine Vorfahren jetzt sind. Leben sie irgendwo anders oder ist die Grabstätte ein Symbol, dass alles aus und vorbei ist. Später als Seelsorger stellte sich die Frage differenzierter: Wie gestalten wir, wie gestalte ich die Beziehung zu den Menschen, die zu mir gehören und mir im Tod vorausgegangen sind? Der Gang zum Friedhof, an die letzte Ruhestätte, kann da zu einem Weg der Klärung, Versöhnung und Heilung werden. Im Herzen darf ich all das dankbar benennen, was ich von dem Verstorbenen empfangen habe und ich darf benennen, was noch offen und ungelöst geblieben ist. Im Gebet können wir Gott bitten, dass er Versöhnung schenkt und inneren Frieden. Der Friedhofsbesuch am Fest Allerseelen erinnert daran, dass alles Leben nicht im Tod endet und dass die Liebe stärker ist und Grenzen überwindet. Es ist gut, dass wir die alten Bräuche bewahren und pflegen.

Kyrie-Rufe


Herr Jesus Christus, du bist die Seele deiner Kirche.
Herr, erbarme dich.
Du bist der wahre Hirt und Bischof unserer Seelen.
Christus, erbarme dich.
Du schenkst Erfahrungen, bei denen unterschiedliche Menschen ein Herz und eine Seele werden.
Herr, erbarme dich.

Tagesgebet

Formular I
Allmächtiger Gott, wir glauben und bekennen, dass du deinen Sohn als Ersten von den Toten auferweckt hast. Stärke unsere Hoffnung, dass du auch unsere Brüder und Schwestern auferwecken wirst zum ewigen Leben. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus.
Oder: Formular II
Herr, unser Gott, du bist das Licht der Glaubenden und das Leben der Heiligen. Du hast uns durch den Tod und die Auferstehung deines Sohnes erlöst. Sei deinen Dienern und Dienerinnen gnädig, die das Geheimnis unserer Auferstehung gläubig bekannt haben und laß sie auf ewig deine Herrlichkeit schauen. Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Oder: Formular III
Allmächtiger Gott, du hast deinen Sohn als Sieger über den Tod zu deiner Rechten erhöht. Gib deinen verstorbenen Dienern und Dienerinnen Anteil an seinem Sieg über die Vergänglichkeit, damit sie dich, ihren Schöpfer und Erlöser, schauen von Angesicht zu Angesicht. Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Erste Lesung

Ijob 19,1.23–27a
Lesung aus dem Buch Íjob.
Würden meine Worte doch geschrieben, würden sie doch in ein Buch eingeritzt, mit eisernem Griffel und mit Blei, für immer gehauen in den Fels. Doch ich, ich weiß: Mein Erlöser lebt, als Letzter erhebt er sich über dem Staub. Ohne meine Haut, die so zerfetzte, und ohne mein Fleisch werde ich Gott schauen. Ihn selber werde ich dann für mich schauen; meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd.
Wort des lebendigen Gottes.

IMPULS Das letzte Wort ist ein gutes und heilendes Wort. Seit über 2000 Jahren wird es Menschen zugesprochen, die in ihrem Leben Not und Leid durchstehen müssen, Krankheit, äußere und innere Nöte. »Ich weiß, dass mein Erlöser lebt«, so lautet es.
Trotz schweren Schicksalsschlägen bewahrt Ijob seinen Glauben an Gott. Er hält an ihm fest, erträgt den Spott seiner Umwelt und bleibt im Vertrauen. Er richtet seinen Blick durch alles Elend hindurch auf Gott. So findet er den Ausweg aus der Spirale von Verzweiflung und Resignation. In dieser Haltung stärkt er in sich das, was die heutige Psychologie Resilienz (innere Kraftquelle) nennt. Am Fest Allerseelen denken wir an die Menschen in unserem Leben, die uns vorangegangen sind und oftmals schweres Leid getragen haben. Wir danken ihnen und bitten darum, dass sie jetzt ewiges und geheiltes Leben bei Gott erfahren dürfen. Und wir denken an unser eigenes Leben und bitten um die Kraft, angesichts von Nöten und Krisen den Glauben und die Gottesbeziehung nicht zu verlieren.


Antwortpsalm

Ps 42 (41),2–3.5bcd; Ps 43 (42),3–4 (Kv: 42 [41], 3a)
Kv Meine Seele dürstet nach Gott,
nach dem lebendigen Gott. – Kv

Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, *
so lechzt meine Seele, Gott, nach dir.
Meine Seele dürstet nach Gott, /
nach dem lebendigen Gott. *
Wann darf ich kommen
und erscheinen vor Gottes Angesicht? – (Kv)

Ich will in einer Schar einherziehn. *
Ich will in ihr zum Hause Gottes schreiten,
im Schall von Jubel und Dank *
in festlich wogender Menge. – (Kv)

Sende dein Licht und deine Wahrheit;
sie sollen mich leiten; *
sie sollen mich bringen zu deinem heiligen Berg
und zu deinen Wohnungen.
So will ich kommen zu Gottes Altar, /
zum Gott meiner Freude und meines Jubels. *
Ich will dir danken zur Leier, Gott, du mein Gott. – Kv

Zweite Lesung

Röm 14,7–9.10c–12
Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.
Schwestern und Brüder! Keiner von uns lebt sich selber und keiner stirbt sich selber: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.
Wir werden alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen. Denn es steht geschrieben: So wahr ich lebe, spricht der Herr, vor mir wird jedes Knie sich beugen und jede Zunge wird Gott preisen.
Also wird jeder von uns vor Gott Rechenschaft über sich selbst ablegen.
Wort des lebendigen Gottes.

IMPULS Man kann den Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom als Ermahnung und Heilmittel gegen Egoismen lesen, die es wahrscheinlich im Gemeindeleben gab. Auf dem Hintergrund unserer derzeitigen Situation wirkt er fast wie ein Brandbrief. In vielen gesellschaftlichen – und kirchlichen – Kreisen breiten sich Haltungen aus, die das eigene Ego in den Mittelpunkt stellen. Dass » jeder seines eigenen Glückes Schmied sei«, wird zwar als Sprichwort zitiert, stellt sich jedoch beim genauen Hinsehen als Ideologie heraus. Wir Menschen brauchen einander und wir brauchen die Beziehung zu Gott, unserem Schöpfer und Ursprung. Dies gilt – so schreibt Paulus – im Leben und im Tod. Das Fest Allerseelen erinnert daran. Dankbar dürfen wir wahrnehmen, dass wir eingebunden sind ein Netz von Menschen, die vor uns lebten und mit uns auf dem Weg sind.

Ruf vor dem Evangelium

Mt 25,34
Lob dir, Christus, König und Erlöser!
Oder: Halleluja. – Kv

(So spricht der Herr:)
Kommt her, ihr, die ihr von meinem Vater gesegnet seid,
empfangt das Reich als Erbe,
das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist!
Lob dir, Christus, König und Erlöser!

Evangelium

Joh 5,24–29
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.
In jener Zeit sprach Jesus zu den Juden: Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen.
Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben. Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben. Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist.
Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben
auferstehen, die das Böse getan haben, werden zum Gericht auferstehen.
Evangelium unseres Herrn Jesus Christus.

IMPULS Mein Handeln hat Konsequenzen. Nicht irgendwann bei einem fernen Gericht, sondern hier und jetzt. So der eindringliche Text des Evangeliums. Jeden Tag, jede Stunde, in jeder Situation stelle ich durch meine Haltung und mein Tun Weichen und entscheide mich, ob ich in lebensfeindlichen und letztlich tödlichen Strukturen verharre oder mich glaubend Gott und dem Leben anvertraue. Die Stimme, die mich anfragt, kommt auf mich zu und ist schon da. Vielleicht ist es die größte Herausforderung, unter den vielen Stimmen, die auf uns einwirken, die Stimme Gottes zu erkennen und im Herzen wirken zu lassen. Oft geschieht dies in Krisenzeiten, wenn wir spüren und erkennen, dass der Weg, auf dem wir sind, nicht zum Ziel führt. Die Verheißung, die uns gegeben ist, steht klar am Anfang des Evangeliums, das am Fest Allerseelen zentral ist: Wer hört und glaubt hat bereits das ewige Leben, er ist aus der Dynamik des Todes ins Leben eingetreten.

Credo



Fürbitten


Zu Gott, auf dessen Liebe wir im Leben und im Tod vertrauen dürfen, tragen wir unsere Bitten:
– Wir beten für alle, die einen Menschen verloren haben und in Schmerz und Trauer sind.
V: Gott unser Vater. A: Wir bitten dich, erhöre uns.
– Wir beten für die verwaisten Eltern, die den Verlust eines Kindes erleben mussten.
– Wir beten für die Opfer von Kriegen und Katastrophen, für alle die, durch Gewalt und Terror umkamen.
– Wir beten für unsere Vorfahren und alle, die uns im Leben und Glauben mit ihrer Fürsorge und Liebe begleitet haben.
– Wir beten für die Menschen, mit denen wir noch nicht im Frieden sind.
– Wir beten um die Zuversicht, dass die Liebe stärker ist als der Tod.
Gott, unser liebender Vater, Dir vertrauen wir uns an. Im Leben und im Tod sind wir in deiner Hand. Stärke uns, dass wir deine Stimme in unserem Leben nicht überhören und immer wieder den Weg zu Dir finden. Dir sei Lob und Dank, heute am Fest Allerseelen und alle Tage. Amen.

Gabengebet

Formular I
Herr, unser Gott, schau gütig auf unsere Gaben. Nimm deine Diener und Dienerinnen auf in die Herrlichkeit deines Sohnes, mit dem auch wir durch das große Sakrament der Liebe verbunden sind. Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.
Oder: Formular II
Allmächtiger und barmherziger Gott, du hast deine Diener und Dienerinnen durch das Wasser der Taufe geheiligt. Reinige sie im Blute Christi von ihren Sünden und führe sie voll Erbarmen zur letzten Vollendung. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Oder: Formular III
Herr, unser Gott, nimm die Gabe an, die wir darbringen für deine Diener und Dienerinnen und für alle, die in Christus entschlafen sind. Befreie durch dieses einzigartige Opfer unsere Verstorbenen aus den Fesseln des Todes und schenke ihnen das unvergängliche Leben. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Präfation

Verstorbene I
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken durch unseren Herrn Jesus Christus. In ihm erstrahlt uns die Hoffnung, daß wir zur Seligkeit auferstehn. Bedrückt uns auch das Los des sicheren Todes, so tröstet uns doch die Verheißung der künftigen Unsterblichkeit. Denn deinen Gläubigen, o Herr, wird das Leben gewandelt, nicht genommen. Und wenn die Herberge der irdischen Pilgerschaft zerfällt, ist uns im Himmel eine ewige Wohnung bereitet. Darum singen wir mit den Engeln und Erzengeln, den Thronen und Mächten und mit all den Scharen des himmlischen Heeres den Hochgesang von deiner göttlichen Herrlichkeit.
Oder: Verstorbene II
Wir danken dir, Vater im Himmel, und rühmen dich durch unseren Herrn Jesus Christus. Denn er ist der Eine, der den Tod auf sich nahm für uns alle, damit wir im Tode nicht untergehn. Er ist der Eine, der für uns alle gestorben ist, damit wir bei dir in Ewigkeit leben. Durch ihn preisen dich deine Erlösten und singen mit den Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.
Oder: Verstorbene III
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken durch unseren Herrn Jesus Christus. Denn er ist das Heil der Welt, das Leben der Menschen, die Auferstehung der Toten. Durch ihn rühmen dich Himmel und Erde, Engel und Menschen und singen wie aus einem Munde das Lob deiner Herrlichkeit.
Oder: Verstorbene IV
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken. Denn in deinen Händen ruht unser Leben: Nach deinem Willen werden wir geboren und durch deine Führung geleitet. Nach deiner Verfügung empfangen wir den Sold der Sünde und kehren zurück zur Erde, von der wir genommen sind. Doch du hast uns erlöst durch das Kreuz deines Sohnes, darum erweckt uns einst dein Befehl zur Herrlichkeit der Auferstehung mit Christus. Durch ihn preisen wir jetzt und in Ewigkeit dein Erbarmen und singen mit den Chören der Engel das Lob deiner Herrlichkeit.
Oder: Verstorbene V
In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, immer und überall zu danken. Durch die Sünde kam der Tod in die Welt, und niemand kann ihm entrinnen. Doch deine Liebe hat die Macht des Todes gebrochen und uns gerettet durch den Sieg unseres Herrn Jesus Christus, der uns aus der Vergänglichkeit hinüberführt in das ewige Leben. Durch ihn rühmen dich Himmel und Erde. Engel und Menschen und singen wie aus einem Munde das Lob deiner Herrlichkeit.

Einladung zum Vaterunser


Das Gebet Jesu verbindet uns mit allen Menschen, die weltweit und zu allen Zeiten ihre Bitten und Sehnsüchte zu Gott getragen haben. Gemeinsam mit ihnen beten wir: Vater unser im Himmel …

Einladung zum Friedensgebet


Wahrer und gerechter Friede ist Gnade und Geschenk. Darum bitten wir immer wieder und heute in der Erinnerung an die Menschen, die vor uns gelebt und in ihrem Leben um den Frieden gerungen haben. Und so bitten wir: Herr Jesus Christus …

Kommunionvers

Formular I Joh 11,25–26
So spricht der Herr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben.
Oder: Formular II Vgl. 5Esra 2,35.34 (apokr.)
Das ewige Licht leuchte ihnen, o Herr, bei deinen Heiligen in Ewigkeit; denn du bist unser Vater. Herr, gib ihnen die ewige Ruhe, und das ewige Licht leuchte ihnen; denn du bist unser Vater.
Oder: Formular III Phil 3,20–21
Wir erwarten den Retter, den Herrn Jesus Christus, der unseren armseligen Leib verwandeln wird in die Gestalt seines verherrlichten Leibes.

Schlussgebet

Formular I
Barmherziger Gott, wir haben das Gedächtnis des Todes und der Auferstehung Christi gefeiert für unsere Brüder und Schwestern. Führe sie vom Tod zum Leben, aus dem Dunkel zum Licht, aus der Bedrängnis in deinen Frieden. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Oder: Formular II
Herr, unser Gott, wir haben das Mahl deines Sohnes gefeiert, der sich für uns geopfert hat und in Herrlichkeit auferstanden ist. Erhöre unser Gebet für deine Diener und Dienerinnen. Läutere sie durch das österliche Geheimnis Christi und laß sie auferstehen zur ewigen Freude. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Oder: Formular III
Barmherziger Gott, wir haben das Opfer dargebracht, das du in Gnaden annimmst. Erbarme dich unserer Verstorbenen. Du hast sie in der Taufe als deine Kinder angenommen; schenke ihnen in der Freude des Himmels das verheißene Erbe. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Schlusssegen

Für Verstorbene
Die Gnade seines Segens schenke euch der Gott allen Trostes, der uns aus Liebe erschaffen und uns in Christus die Hoffnung auf die selige Auferstehung geschenkt hat.
Den Lebenden gewähre er die Verzeihung der Sünden, die Verstorbenen führe er in sein Licht und seinen Frieden.
Der Lebenden und der Toten erbarme sich Christus, der wahrhaft aus dem Grabe erstanden ist.
Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

***

Dass Liebe ins Jenseits hinüberreichen kann, dass ein beiderseitiges Geben und Nehmen möglich ist, in dem wir einander über die Grenze des Todes hinweg zugetan bleiben, ist eine Grundüberzeugung der Christenheit durch alle Jahrhunderte hindurch gewesen und bleibt eine tröstliche Erfahrung auch heute.
Wer empfände nicht das Bedürfnis, seinen ins Jenseits vorangegangenen Lieben ein Zeichen der Güte, der Dankbarkeit oder auch der Bitte um Vergebung zukommen zu lassen?


Papst Benedikt XVI., Enzyklika »Spe Salvi«, 30. Nov.2007